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Er war Dichter, Künstler, Publizist, und – äußerst kooperativ, wie eine Gedenkschau bei Barbara Wien zeigt
Zu seinem zehnten Todestag ist der amerikanische Fluxus-Pionier
Emmett Williams, der am 14. Februar 2006 in Berlin starb, wieder Thema
in der Galerie Barbara Wien. Williams hat in der Zusammenarbeit mit
Kollegen stets die Möglichkeit gesehen, sein ohnehin sehr freies,
nonkonformistisches Spiel zu erweitern. Die Ausstellung „Projects with
A-Yo und Yo-Yo Ma“ hebt diese Seite des Künstlers hervor, der in den
Zwischenräumen zwischen Gesehenem, Gezeichnetem und Gehörtem
experimentiert hat.
Seine Performance „Incidental Music for Yo-Yo Ma“ ist hier zum ersten
Mal als Installation dokumentiert. Vor der Wand mit einer Serie von
Zeichnungen, auf denen sich Linien Blatt für Blatt zu einer chaotischen
Partitur verwandeln, erklingt das entsprechende Spiel des bekannten
Cellisten Ma.
Eine kindliche Neugier und gezielte Leichtigkeit ist dagegen in den
grafischen Arbeiten erkennbar, die Williams mit dem japanischen Künstler
A-Yo geschaffen hat. Ein anderer Höhepunkt sind seine Papierarbeiten aus den 50er-Jahren. Die Serie „The Book of
Emmett Williams Family Reunion (part
of the The Book of O series), 1958, Monoprint, 15,8 x 21,5 cm (auf
weißes Papier aufgezogen 21 x 29,7 cm). Courtesy: Estate of Emmett
Williams & Galerie Barbara Wien, Berlin
O“ zeigt, was Williams am Herzen lag: Hier befreit sich ein Buchstabe
aus einem Gedicht von seiner literarischen Funktion, wird zu Form und
verbindet sich wieder mit dem Erzählerischen. Williams ging es auch
darum, den Humor des Moments festzuhalten, in dem Kunst entsteht.
Bis 16.4.: Galerie Barbara Wien, Schöneberger Ufer 65, 3. OG, Tiergarten, Di–Fr 13–18, Sa 12–18 Uhr