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Sunday, January 11, 2009

Fluxus Ausstellung / Cabaret Voltaire in Zürich


Willem de Ridders European Mail-Order Warehouse/Fluxshop, 1965, rekonstruiert von Jon Hendricks 1984, The Gilbert and Lila Silverman Fluxus Collection. Foto: Rick Gardner

15.01.2009 – 26.04.2009
Vernissage 15.01.2009 18:00

Fluxus – eine Ausstellung als Videobibliothek

Wer war Fluxus? Was war/ ist Fluxus? Wo ist Fluxus?
Fluxus besteht aus einer verwirrenden Vielfalt an Erscheinungsformen: Fluxus Editionen, Fluxus Performances/ Events, Fluxus Filme, Fotos von Performances, Texte von KünstlerInnen, Briefe und Newsletter der Fluxus Gruppe.

Die Idee von Fluxus ist anti-museal, daher ist das Kernstück der Ausstellung eine Videobibliothek, in der Filme von und über Fluxus KünstlerInnen zu sehen sind.
Eine Ausstellung kuratiert von Dorothee Richter und Adrian Notz, kuratorische Assistenz Siri Peyer.

Den Hintergrund für die Entstehung einer internationalen Künstlergruppe bildete die spezifische historische Situation in der BRD der Besatzungstruppen. Gleichzeitig war der Bruch mit der Avantgarde, der durch das Nazi-Regime erzwungen wurde, nach wie vor wirksam, so dass noch immer ein gewisses Vakuum in den Künsten vorhanden war. So konnte das erste Festival im September 1962 im Museum von Wiesbaden stattfinden, und war somit auch in der Institution Kunst positioniert und sanktioniert.

Das „reisende Kader“ der Fluxus-Bewegung, Robert Filliou, Dick Higgins, Nam June Paik, Emmett Williams, Ben Patterson, Wolf Vostell, Alison Knowles und George Maciunas, führte in wechselnder Besetzung Festivals in ganz Europa auf: Paris, Düsseldorf, Kopenhagen, London und Nizza. Auf dieser Tournee gesellten sich Tomas Schmit, Eric Andersen, Joseph Beuys, Robin Page, Daniel Spoerri und Ben Vautier zu der ursprünglichen Fluxus-Gruppe. Die Liste aller Fluxus-KünstlerInnen umfasste bis zu 84 Namen.

Kennzeichnend für die Fluxus-Gruppe ist, dass die KünstlerInnen ihre Kontroversen über Newsletter ausgetragen haben und damit, ohne zu einer einheitlichen Meinung zu gelangen, einem bestimmten Umfeld ihre Debatten zu sehen gaben. Sie schufen Plattformen für ihre inhaltlichen Diskussionen, gleichzeitig entstand ein interner und externer Konkurrenzkampf um Definitionsmacht. Intermedia oder Transdisziplinarität entstand so nicht additiv, sondern aufgrund einer radikalen Haltung, um die gestritten wurde.

Ab 1964 setzte in den USA die Produktion von Editionen in Form von Schachteln, Spielen, Karten, Filmen und Boxen ein. Kunst sollte jedermann zugänglich sein, die KünstlerInnen übernahmen die Distribution selbst. Dies ist als Kritik am offiziellen, elitären Kunstmarkt zu verstehen. Da die Boxen meist handgefertig waren und mit dem speziellen aufwändigen Design von Maciunas versehen wurden, war kein Stück ganz gleich wie ein anderes, und Fluxus wurde auf vielerlei Weise vom Kunstmarkt eingeholt.

Fluxus wurde nicht nur überliefert, sondern existierte von Anfang an im Medium der Fotografie und der Sprache – obwohl Fluxus-Events (paradoxerweise) als Partituren notiert wurden. Diese Art der Notation ist ein Raster, das Performances und bildende Kunst in einen neuen Materialbegriff einsetzt. Künstlerische Äußerungen verlassen die Leinwände und werden zu Aktionen im Raum, die anhand von Partituren von jedermann/frau ausgeführt werden können und damit beliebig wiederholbar sind.

Erstaunlicher Weise besteht Fluxus als lockere Gruppierung noch immer, mit neuen und alten Events, einer Vielzahl an künstlerischen Produktionen und gelegentlichen Festivals, wie das Festival, das am 11. Und 12. Dezember 2008 im cabaret voltaire stattfand, eindrücklich zeigte.

Zur Ausstellung erscheint eine Fluxuszeitung, mit Texten von Dorothee Richter.

In Kooperation mit dem Postgraduate Program in Curating, www.curating.org, der Zürcher Hochschule der Künste.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Dr. Adolf Streuli-Stiftung und vom Migros Kulturprozent.

Während der Ausstellungsdauer findet vom Institut für Theorie eine Diskussion zum Begriff der Gemeinschaft statt. Referenten, Ort und Zeit entnehmen Sie bitte der Website www.ith-z.ch und www.cabaretvoltaire.ch.

Eintritt frei

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